Christine Rammelt-Hadelich
"Sitzende auf Säule"
Terrakotta, Beton
Olaf Rammelt
"Windhund" Lithografie
Irmela Hadelich-Nauck
"Des Kaisers neue Kleider"
Scherenschnitt (Detail)
Martin Hadelich
"Kleine Sitzende" Keramik
Käte Rammelt-Bürger
"Herbslandschaft"
Öl / Leinwand
Heinz Rammelt
Kinderbuch "Gurry-Gurry"
Titelbild
Christine Rammelt-Hadelich
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Die Kunstgeschichte in Deutschland kennt einige Familien, die ihre künstlerische
Begabung und Profession von einer Generation zur nächsten weitergaben.
Selten jedoch finden sich zwei solcher Familien zu einer so grossen Linie
zusammen, in der neben Schauspielern und Musikern vor allem die bildenden
Künstler dominieren. Nachweislich über fünf und vier Generationen
bildkünstlerischer Profession verschrieben, siedelten sich die beiden
Künstlerfamilien Heinz Rammelt und Martin Hadelich ab 1950 in Dessau
an.
Mit der Heirat von Christine Rammelt-Hadelich und Olaf Rammelt verbanden
sich 1980 beide Linien zur Künstlerfamilie Rammelt-Hadelich.
Diese Präsentation wird daher eine Gemeinschaftsausstellung der besonderen
Art sein. Sechs professionelle Künstler aus drei Generationen stellen
"Die Künstlerfamilie Rammelt-Hadelich" dem Publikum vor.
Das Spektum ihrer Arbeiten ist umfangreich. So kann die Exposition jeweils
nur einen Ausschnitt aus dem Schaffen der Künstler vorstellen und
gewiss damit weitergehendes Interesse wecken.
Alle Exponate zeigen neben hoher künstlerischer Qualität, dass
sich handwerkliche Traditionen und individuelle künstlerische Intentionen
zu einer jeweils eigenen Handschrift formen, ohne die Bezüge zur
vorhergehenden Generation zu leugnen.
Die aktuelle Hinwendung des internationalen Kunstmarktes zur ostdeutschen
Kunst, insbesondere zur sogen. Neuen Leipziger Schule, hat das Interesse
an figurativen Arbeiten wieder geweckt. In Leipzig lebten und studierten
auch Mitglieder der Künstlerfamilie Rammelt-Hadelich, nur wenige
Kilometer von Dessau an der Elbe entfernt,.
Auch deshalb verspricht die Ausstellung in Ludwigshafen am Rhein eine
spannende Entdeckung zu werden.
Die ausstellenden Künstler seien im Nachfolgenden kurz vorgestellt.
(incl. Pressestimmen)
Die Malerin KÄTE RAMMELT-BÜRGER (1877-1943), Enkelin
und Großnichte gleichfalls von Malern, schuf klassische Landschaftsölbilder
und Stilleben in ihrem Leipziger Atelier. Zudem war sie als Kunstsammlerin
und Restauratorin tätig und führte einen Theater- und Maskenverleih.
STIMMEN:
we. Presse um 1943:
"Mit der Leipziger Malerin und Graphikerin Käte Rammelt-Bürger...
ist eine fleissige und beliebte Leipziger Künstlerin dahingegangen.
Sie...studierte in Leipzig... und pflegte besonders das Landschafts- und
Stillebenfach. Ihr Sohn Heinz Rammelt... lebt als angesehener Tiermaler
in Berlin."
Ihr Sohn HEINZ RAMMELT (1912-2004), Maler und einer der wenigen
grossen dt. Tierzeichner des 20. Jahrhunderts, erfasste mit wenigen Strichen
Charakter und Bewegung von Tieren und liess sie in Bildern, Studien und
Illustrationen lebendig werden. Man titelte: ´Der Lingner der Tiergrafik´.
"Tiere haben das Wort" von Prof. Dr. K.M. Schneider zählt
zu seinen bekanntesten Büchern (164 tausend Auflage).
STIMMEN:
H. Dauer, Katalog "...zum 90." 2001:
"Zeichnungen..., welche die Zerstörungen in Berlin 1943 überstanden,
bezeugen das Können des Siebzehnjährigen von 1929... Über
das Erscheinungsbild hinaus gelingt es, Wesen und Seele des Tieres in
einer verinnerlichten Darstellung zu umfassen. Dazu gehört eine schnelle
Beobachtungsgabe... so dass das unmittelbare Erlebnis einfließt."
C. Eger, Mitteldt. Zeitung Halle/ Dessau, 1.07.2004:
"H. Rammelts grosses Talent... liess in der Wahrnehmung vorort seine
überegionale Geltung als Künstler verblassen. Dabei war H.R.
ein Grafiker von Rang, als Tierzeichner ein Ausnahmekünstler. Früh
hatte er seinen Stil gefunden: das Dynamische und Plastische zeigte die
Herkunft vom Film her, der leichte Strich den Einfluss der Kalligraphie.
Der Sohn einer Landschaftsmalerin und Enkel eines Hofmalers brachte es
als Tierbuch- Illustrator zu Bestsellern."
Sein Sohn, Maler und Grafiker OLAF RAMMELT (* 1954) hat die Begabung
und Leidenschaft, Tiere zu erfassen, in vollem Umfang geerbt. Neben Tierdarstellungen,
z.B. Pferde als Grafik, Handzeichnung, Pastell oder Ölbild, findet
der Betrachter bei ihm darüber hinaus ein starkes Interesse für
Menschen und Charaktere (Portrait), Landschaften als kleinere und grossformatige
Ölbilder, sowie Druckgrafik (Lithographie), Karikaturen und eindrucksvolle
digitale Bildmontagen.
STIMMEN:
J. Weigelt, Museum Schloß Bernburg, Laudatio 16.05.2004:
" Mittels seiner souveränen Beherrschung der Technik öffnet
sich uns der Vorhang zu einer neu geschaffenen Welt. Von den lichtempfindlichen
weiten Landschaften bis zu den impressionistischen Auffassungen lichtdurchfluteter
Natur. Einen besonderen Höhepunkt in der Ausstellung bilden sicher
die...Tierbilder. Einer vollendeten Kunst, die keinerlei Erklärung
bedarf!"
Dr. R. Lanfermann, Laudatio , 19.05.2004, Halle/S.:
"O. R. ist als Zeichner geboren. Das können nicht viele von
sich sagen. Für ihn jedoch trifft es in genialer Weise zu. Leicht
und sicher setzt er in nur wenigen ... Strichen ein Portrait, ein unbekanntes
Gesicht, ein Tier, ein Motiv, einen Charakter. Ein zeichnerischer Minimalismus,
den nur wenige mit solcher Ausdrucksstärke beherrschen."
Prof. A. Paul, Laudatio 20.04.2005, Dessau:
"Schwebende Strukturen von Atomen, Molekülen und Planeten zeigen
mikro- und makrokosmische Welten. Die erste Faszination weicht einem Staunen
und reger Neugierde. Diese Art von virtuellen Bildern hatte man noch nicht
gesehen. Sie sind nicht nur phantastisch schön; sie provozieren,
werfen Fragen auf und fordern... zu Antworten heraus."
T. Altmann, Mitteldt. Zeitung, 5.05.2005:
"O. R. illustriert, was man nicht sehen kann. Pittoreske Lichtmystik...
mit skurrilen Köstlichkeiten trifft man im Einsteinhirn. Auch sonst
hat der Zeichner... und Maler eine Vorliebe für magische Phantasien...
und verstiegene Novellen in glasklarer Formensprache."
Seine Frau CHRISTINE RAMMELT-HADELICH (*1955), Bildhauerin und
Keramikerin, beschäftigt sich vorwiegend mit figürlicher Skulptur.
Zahlreiche Arbeiten als Bronze-/ Brunnenplastiken oder Keramikreliefs
im öffentlichen Raum von Dessau tragen ihre Handschrift. Die Ausstellung
zeigt vor allem kleinere Formate, vorwiegend als aufwändig modellierte
und montierte keramische Plastiken und Objekte. So z.B. als mehrfarbig
glasierte Kaminuhr, dekorative Gefäße, Leuchter, Schatullen
und Stelen, jeweils in Verbindung mit figürlichen Elementen.
STIMMEN:
A. Hillger, Mitteldt. Zeitung, 24.05.1993:
"Dominant im Umfang und in der Form der Exponate zeigen sich die
Plastiken von C.R.-H. R.-H. thematisiert... Torsi und Büsten... im
Narrentuch...und modelliert, einer der Höhepunkte der Ausstellung,
den Torso einer Schwangeren. Sicherheit im Umgang mit dem Material und
eine...eigenständige Handschrift prägen die Figuren, die...
Struktur der Oberfläche wird als Stilmittel betont"
T. Altmann, Mitteldt. Zeitung (Tag des offenen Ateliers) 17.10.2000:
"Skizzen, Modelle und entstehende Formen für den neuen Brunnen
im Stadtpark waren im Atelier von C.R.-H. zu sehen. Ein Teil des Projektes
ist ausgeführt. Die weich fliessenden, erzählenden Formen der
Figuren - hier scheinen sich Stadtväter ... für ein wirkliches
Wahrzeichen entschieden zu haben..."
J. Weigelt, Museum Schloß Bernburg, Laudatio 16.05.2004:
"Die Wahl und die Beherrschung des Materials bestimmen den gewünschten
Effekt. Auf den ausdrucksstarken und seelentiefen Portraitköpfen
werden die Spuren des Arbeitsprozesses bewusst preisgegeben. Das Portraitieren
wird dann zur vollendeten Kunst..."
Dr. R. Lanfermann, Laudatio, 19.05.2004, Halle/S.:
"Ihre Arbeiten zeugen schon lange von ihrer grossen Begabung, als
Keramikerin bilhauerisch tätig zu sein. Sie baut auf, fügt hinzu,
modelliert - und das Ergebnis ist die Plastik - einem bilhauerischen Körper
gleichzusetzen. Frauen...von erhabener Schönheit,..., unterstreichen
das Weibliche voller Poesie...Kostbare wundersame Hüte schmücken
die Häupter der Schönen, ..., machen sie zu Königinnen
aus einem fernen Ort."
T. Altmann,Mitteldt. Zeitung, 5.05.2005:
"Eine Vitrine versammelt Figuren der Bildhauerin: Feen, Harlekine...nostalgisch,
sinnlich, märchenhaft...geschaffen für jede Kredenz gaukeln
sie einen Zweck vor...sind liebevolle Geschöpfe."
Ihre Mutter, die Grafikerin und Autorin IRMELA HADELICH-NAUCK (* 1923)
zeigt neben Grafiken im strengen schwarz-weiss der Linol- und Scherenschnittechnik
auch einige ihrer Entwürfe für Wandgestaltungen, die bis heute
zahlr. öffentliche Gebäude im Osten Dt´s als Glasurbilder
schmücken. (Umsetzung in Keramik durch Ehemann M. H.). Ihre Arbeit
als Autorin und Illustatorin veranschaulichen Kinderbücher, von denen
das Neueste "Der arme Unhold" noch 2005 erscheinen wird.
STIMMEN:
R. Melzer, Ausstellungs- Katalog Dessau, 1998:
"Sie stand im Schatten ihres Mannes. Die... Gemeinschaftsaussellung
beider ist ein schönes Zeichen für ein über 40jähriges
gemeinsames Arbeiten. I.Hadelichs Handschrift ist unverkennbar und hat
sich...nur wenig gewandelt. Im Beharren auf der einmal gefundendenen Ausdrucksmöglichkeit
liegt ihre Stärke. Ihre Vorzüge liegen in der klaren, einfachen...Form.
Auch ihre Portraitzeichnungen... zeigen wie sensibel sie in Menschen hineinschauen
kann und wie differenziert sie dies grafisch festzuhalten weiß."
Dr. W. Savelsberg, Laudatio "M.H. zum 100.Geburtstag", Dessau
17.01.2004:
"I. H. ist...ein Teil der Ausstellung gewidmet, dies hat...mit dem
80. Geburtstag zu tun,...aber auch mit ihrem charmanten Lebenswerk, das
in vielfältiger Weise mit der Arbeit ihres Mannes verknüpft
war. Dass I.H. trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit sich gerade heute
wieder in einer intensiven Schaffensphase befindet, beweisen zwei neue
Publikationen voller Linolschnitte. Beispiele... früheren Schaffens:
unter ihnen auch köstliche Scherenschnitte..."
Ihr Ehemann, der Bildhauer MARTIN HADELICH (1903-2004) prägte
mit einigen seiner lebensgroßen Bronzeplastiken auch die Innenstadt
von Dessau. Seine Tierplastiken, wie der elegante bronzene "Graureiher",
hat vorwiegend private Werkstandorte. Die Ausstellung präsentiert
seine charmanten kleinen bis mittelformatigen keramischen Plastiken und
Reliefs, heitere Szenen und Figuren, glänzend oder seidenmatt weiss
oder einfarbig glasiert. Auch elegante Aktstudien und einige seiner kraftvollen,
leuchtend expressiven Glasurbilder werden präsentiert.
STIMMEN:
H.-J. Ludwig, Berliner Zeitung, 27.08.1981:
"Es ist Heiterkeit im Spiele und Phantasie, das Handwerkliche wird
bestechend beherrscht...H. vertraut seine Einfälle einem Material
an, dessen Glasuren durchscheinen und zart abgestimmt die schlichte Formgebung
ergänzen. Eine Kunst, deren Esprit und weise gewählte Thematik
sich gegenseitig bedingen."
Dr. W. Savelsberg, Laudatio "M.H. zum 100.Geburtstag" 17.01.2004:
"Wesentlich bei allen Skizzen ist die augenfällige Unbefangenheit...
mit der die jungen Frauen posieren. Jedoch dienten die Aktzeichnungen
generell nur der mittelbaren Vorbereitung seiner Plastiken; sie waren
ausschliesslich Anregung und Inspirationsquelle."
Autor s.o., Katalog, s.o.
"...mit Beginn der 1980er Jahre entstehen... die zauberhaften nackten
Mädchenfiguren, die mit frecher, unverschämter Freizügikeit,
sinnlich lässiger Gleichgültigkeit oder heiterer Anmut in variantenreichen
Körperhaltungen ausgebildet sind. Neben den... freistehenden Skulpturen...
hinterlegt der Künstler... teilweise seine Figuren mit einem dekorativ
ausgestalteten keramischen Grund... Dies verleiht... den vollplastisch
ausgebildeten Figuren eine begrenzte Bühne. Mit bewundernswerter
Sicherheit schafft der Künstler selbst bei schwierigsten Haltungen
und gewagtesten Ponderationen eine allseitige Stimmigkeit."
Als erste Galerie in Ludwigshafen zeigt das Kunsthaus Oggersheim im Februar/
März 2006 diese aussergewöhnliche Ausstellung mit bildender
Kunst aus der Partnerstadt Dessau in Anhalt.
Gefördert wird das Ausstellungs- Projekt der Galeristin Marina Kiehns
auch von den Ämtern für Städtepartnerschaften in Dessau
und Ludwigshafen. Exponate der Ausstellung sind käuflich zu erwerben.
C. R.-H.
KUNSTHAUS OGGERSHEIM
galerie & offenes atelier
Schillerplatz 2
67071 Ludwigshafen-Oggersheim
Tel.: 0621/ 68 55 411
Fax: 0621/ 68 55 412
Galeristin Marina Kiehns
eMail: info@kunsthaus-oggersheim.de
www.kunsthaus-oggersheim.de
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