“Zwischenräume” - Marianne Seyl
20. April – 1. Juni 2012

Eröffnung: Freitag, 20. April um 19 Uhr
Begrüßung: Marina Miresova-Feider
Einführung: Dr. Georgia Matt-Haen, Kunsthistorikerin
Musik: Gary Fuhrmann, Saxophon

Marianne Seyls Formensprache, die Entwicklung ihrer bildnerischen Mittel mit dem Willen zur Reduktion zielen auf die Gestaltung von essentiellen künstlerischen Vorstellungen.
Marianne Seyls Verhältnis zur Farbe als Reflexion einer individuell erlebten Wirklichkeit wird in ihren Arbeiten anschaulich. Farben und ihr Verhältnis zueinander beginnen ein Eigenleben. Die Künstlerin versteht ihren Umgang mit Form und Farbe als Metaphern der Vergänglichkeit, welche Räume schaffen, die nirgendwo enden.

Ihre abstrakte Kunst geht in der Tiefenräumlichkeit weit über Begrenztes, über Messbares hinaus. Farbflächen strukturieren und charakterisieren den Bildraum, der sich perspektivischen Regeln und Sehgewohnheiten entzieht und so zu neuen Verortungen führt. Aus der Überlagerung von Farbschichten entstehen sphärische Farbräume.

Gestisch gemalte „Lebensstriche“, wie Marianne Seyl ihre graphischen Bildelemente nennt, die flächendeckend, gebündelt oder transparent erscheinen, vermögen Räume zu bilden, die den Horizont für Grenzerfahrungen eröffnen. Dabei sind Grenzenlosigkeit und Offenheit im Werk für Marianne Seyl zugleich die Kehrseite einer neuen Art von Freiheit und Kommunikation auf der Ebene des Künstlerischen überhaupt. Insofern verstehen sich ihre Bilder als Angebote individueller in der Subjektivität der Künstlerin gründenden Wahrnehmung. Und immer wird hier in ihren Bildern ein Rest von Unentschlüsselbarem, von Nichtverbalisierbarem bleiben.

Kunsthaus Aktuell

Marianne Seyl
Marianne Seyl “Speicher 4” 2011